Amateurfunk als zuverlässige Unterstützung im Katastrophenfall

Funkamateure demonstrierten ihre Kommunikationsmöglichkeit

Bereits als Kinder haben wir alle gelernt, dass wenn wir in einer bedrohlichen Notlage sind, wir den Notruf der Feuerwehr anrufen können. Dort wird man uns helfen und uns Hilfe schicken. Dieses Konzept funktioniert seit vielen Jahrzehnten in Deutschland sehr zuverlässig. Aber was ist, wenn der Notruf der Feuerwehr, also die Leitstelle, ihre Feuer- und Rettungswachen nicht mehr erreichen kann? Dieses Szenario ist insbesondere seit dem Ahrtal nicht mehr nur graue Theorie, sondern ein plausibles Szenario. Und so machen sich die Verantwortlichen in den Ländern Gedanken, welche Rückfallebenen sie nutzen können, wenn der digitale Funk der Feuerwehr und Rettungsdienste einmal ausfallen sollte.

Eine dieser Möglichkeiten kann der Amateurfunk und seine autarke Technik sein, welche auch bei einem Stromausfall noch funktionieren kann. Dies demonstrierten am vergangenen Samstag, den 29. Juli 2023, ein Dutzend Funkamateure den Vertretern des Landkreises Unstrut-Hainich in Mühlhausen. Die Funkamateure sind mit einem großen Materialanhänger des Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) e.V. angereist. Dieser Anhänger bietet genug Material, um die Kommunikation an den kritischen Punkten im Landkreis auch im Falle eines Ausfalles anderer Kommunikationsmittel aufrechtzuerhalten.

Um kurz nach 10 Uhr am Samstagvormittag schwärmten dann mehrere Trupps von Funkamateuren in den gesamten Landkreis aus, um insgesamt 9 Kommunikationsstandorte aufzubauen. Neben der zentralen Leitstelle der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Mühlhausen wurde auch die Feuerwache in Bad Langensalza, das Hufeland Klinikum in Mühlhausen und Bad Langensalza, die Feuerwache in Schlotheim und als besonders große Herausforderung die Rettungswache Katharinenberg angesteuert. Während der Zugang zu den Dächern der Kliniken ohne Probleme möglich war, halfen beim Schlauchturm der Feuerwehr in Bad Langensalza und bei der Leitstelle in Mühlhausen die Kameraden der Feuerwehr mit jeweils einer Drehleiter beim Aufstieg, um die Antennen an möglichst hohen Standorten zu montieren.

Nach ca. vier Stunden Arbeit war von Katharinenberg bis zur Feuerwehr in Bad Langensalza ein vollständig autarkes Datennetz gespannt, über welches unter anderem die Standorte miteinander hätten telefonieren können. Leider musste die Übung jedoch vor der Demonstration der Telefonie zwischen den Standorten abgebrochen werden, da ein herannahendes Gewitter die Arbeit an Antennen auf den Dächern über den Städten zu gefährlich werden ließ. Die Vertreter des Landkreises zeigten sich über die Motivation, Fähigkeiten und Technik der Funkamateure jedoch sehr beeindruckt und haben weitere Gespräche und Übungen bereits zugesagt.

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