Die Meldung ging in dieser Woche viral (siehe Beispielbild: Fokus online): Von der Sonne sei ein großes Stück bzw. seien Teile abgebrochen! Das Ganze ging auf eine einzige Zeile in einem Tweet von "Space Weather Woman" Tamitha Skov zurück. Sie hatte geschrieben: "Material von einer nördlichen Protuberanz hat sich gerade vom Hauptfilament gelöst und zirkuliert jetzt in einem massiven Polarwirbel um den Nordpol unseres Sterns." Um es gleich richtig zu stellen: Nein, es ist kein "Stück der Sonne abgebrochen". Es handelte sich um eine ganz normale Protuberanz: Aufnahmen der NASA vom Ereignis zeigen, wie ein riesiges Filament (eine fadenförmige Struktur) aus Sonnenplasma scheinbar „abreißt“ und dann in einen Wirbelsturm rund um den nördlichen Pol der Sonne übergeht. Kein Grund zur Sorge also. Tamitha Skov: "Bei normalen Weltraumwetterereignissen reißen immer wieder Teile der Sonne ab. Doch aufgrund der Schlagzeilen stürzten sich in dieser Woche alle möglichen namhaften Nachrichtenmedien auf mich und meinen Kollegen und guten Freund Scott McIntosh." Die Meldung über den Polarwirbel hatte also mächtige Sekundärwirbel ausgelöst - im Blätterwald und den sozialen Medien. Dabei ging der wesentliche Teil der eigentlichen Meldung unter: Dass das Plasma wie ein Wirbelsturm um den Nordpol tanzte. Solch ein "Sonnen-Ballett" ist nämlich äußert selten.