Hochschule

Amateurfunkstation DL0FHO mit Experimentierfunkstelle DM0ZOG

Zwei Rufzeichen, zwei Aufgaben

Zwei Rufzeichen, zwei Aufgaben. Seit 1988 gibt es an der Hochschule Offenburg eine Amateurfunkstation mit dem amtlichen Rufzeichen DL0FHO. Die drei letzten Buchstaben waren seinerzeit noch nicht vergeben, so hatten wir das Glück auf ein Wunschrufzeichen, in Anlehnung an die damalige Fachhochschule Offenburg. Vom Verein der Freunde und Förderer wurden uns Funkeräte für 2m Wellen (144-146MHz) und 70cm Wellen (430-440MHz) gesponsert. Diese Geräte haben sich bereits mehrfach bei Funkwettbewerben bewährt. Die teilnehmenden Funkamateure konnten damit bei verschiedenen Funkwettbewerben, sogenannten Contesten, mittlere Plätze belegen. Der Shack, so wird die Räumlichkeit benannt in der die Amateurfunkausrüstung steht, wurde 2010 renoviert. Nach dem Entfernen eines nicht mehr benötigten Zwischenbodens hat man nun Platz für zusätzliche Geräte, mit denen man neue Amateurfunk Experimente machen kann. Ein Experiment trägt den Namen HAM-NET. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, Menschen und Amateurfunkgeräte über ein eigenes, schnelles Netz miteinander sprechen und kommunizieren zu lassen. Im Unterschied zum Internet darf dieses Netz nur von lizenzierten Funkamateuren benutzt werden. Im Normalfall ist es technisch vom Internet getrennt. Das hat den Vorteil, dass im HAM-NET auch experimentiert werden darf um neue Technische Möglichkeiten auszuprobieren. Durch die Trennung wird das „normale“ Internet im Falle einer Störung nicht beeinträchtigt. Unter dem Rufzeichen DM0ZOG sind solche Funkstellen zusammengefasst, die sowohl Sprechfunkverkehr (z.B.:Echolink) als auch Datenverkehr (z.B. Hamnet) ermöglichen. Eine fernbedienbare Kurzwellenstation an der Hochschule Offenburg ermöglicht es, vom heimischen PC oder vom Laptop aus Funkverkehr betreiben zu können, ohne dass man direkt am Sender sitzen muss.

Echolink

Echolink ermöglich es, mit Hilfe von Handfunkgeräten auf Frequenzen, die nur etwa in Sichtweite funktionieren, Gesprächspartner in aller Welt zu finden und mit ihnen zu sprechen. Dabei nimmt ein Funkgerät, z.B, am Standort Hochschule Offenburg die meist schwachen Funksignale auf und übersetzt sie mit Hilfe einer Soundkarte und eines PC ins normale Internet. Dieses leitet die Daten dann an die Gegenstelle weiter, die sich im Outback von Australien, in Grönland oder in Südamerika befinden kann. Die Antwort des Gesprächspartners nimmt den gleichen Weg zurück. Sollte eines Tages das oben erwähnte HAM-NET komplett ausgebaut sein, müssten Funkamateure nicht mehr auf das kommerzielle Medium „Internet“ zugreifen, sondern sie könnten ihre Daten ausschließlich über eigene, den zugeteilten Frequenzen übertragen.

Ausrichten einer Antenne für das HAM-NET

Das Bild zeigt den Alumni Sascha Blümle beim Anschrauben und Ausrichten einer Antenne für das HAM-NET auf dem Dach des B-Geb. auf dem Campus Offenburg. Die Antenne zeigt in Richtung Norden, in die Nähe der Hornisgrinde, der „Schwend“. Die Lage dort ist bestens geeignet für weiterführende Verbindungen in die Pfalz zur „Kalmit“ und nach Mainz, zum ZDF, wo auch eine Amateurfunkstation aufgebaut ist.

Die Amateurfunkgruppe an der Hochschule Offenburg besteht aus: Prof. Arnold Uhlenhoff, DG3GAU, Martin Gaß, DJ6GC, Ernst Klausmann, DC5GC, Alumni Sascha Blümle, DH2SE, SWL Michael Schnurr, Philipp Fels, und Bernhard Schwarz, DL2GBA.

Fotos und Text: Bernhard Schwarz, DL2GBA